Wer twittert sich in den Nationalrat im Kanton Bern?

18/8/2015

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Am 18. Oktober 2015 finden eidgenössische Wahlen statt. Im Kanton Bern stellen sich 212 Frauen und 355 Männer für die Nationalratswahlen zur Verfügung. Ich versuchte herauszufinden, wie viele davon twittern. Es ist fast jede dritte Person (31%).

Ferner komme ich aufgrund der Recherche zu folgenden Erkenntnissen:

1. Twittern ist keine Frage des Alters

Das Durchschnittsalter der Kandidierenden beträgt 39 Jahre. Die 175 Politikerinnen und Politiker auf Twitter sind im Durchschnitt 38 Jahre alt.

Der Altersunterschied zwischen den Kandidierenden und den Twittern überrascht mich nicht. Dafür sehe ich spontan drei Gründe:
  • Der Kurznachrichtendienst Twitter gibt es seit 9 Jahren. Twitter hat sich als Informationskanal etabliert. Twitter lässt sich für die Informationsverbreitung bestens nutzen. Dies ist ein Anliegen aller Politiker, unabhängig des Alters.
  • Twitter übt bei den Jugendlichen einen geringeren Spassfaktor als Facebook, WhatsApp, Instagram oder Snapchat aus. Twitter gilt eher als seriös denn als trendy. Auch aus diesem Grund war nicht zu erwarten, dass sich auf Twitter vermehrt jüngere Politikerinnen und Politiker aufhalten. 
  • Die Überzeugung, ernsthaft zu politisieren, reift mit zunehmendem Alter. Und wer wirklich Ambitionen für den Nationalrat hat, der nutzt Twitter eher.

2. Twittern ist keine Frage des Geschlechts

Äusserst harmonisch sieht die Rechnung aus, wie viele Männer und Frauen twittern. Es sind dies 31% der Politikerinnen und 31% der Politiker.

Auch dies überrascht mich nicht. Genaue Statistiken zu Twitter sind zwar Mangelware, auch weil für einen Twitter-Account die Geschlechtsangabe und das Geburtsdatum keine Pflicht sind. Werden aber Statistiken publik, wird jeweils von einer sehr ähnlichen Nutzer-Basis gesprochen.

3. Gewählt oder wiedergewählt werden heisst twittern

50% der Kandidierenden, welche in den Nationalrat wiedergewählt werden wollen, sind auf Twitter aktiv. Dies übertrifft den Durchschnitt von 31% aller Kandidierenden deutlich. Dies bedeutet aber auch, dass die Hälfte der Bisherigen nicht twittern. Sie vertrauen dem "Bisherigenbonus". Twittern ist keine Bedingung, um wiedergewählt zu werden. Dies sehe ich auch so. Dem Trend, als Person des öffentlichen Lebens zu twittern, werden sich in Zukunft die Nationalräte und Nationalrätinnen aber immer weniger entziehen können.

Und noch zwei Ranglisten

Wer Ranglisten liebt, dem sei gesagt, dass die Frauen der SP mit 15 Twitter-Accounts die stärkste "Twitter-Fraktion" stellen, vor den Grünliberalen (14), den Grünen und den SP Männern (je 13). 

Die Firma Kuble AG führt ein Ranking basierend auf dem Klout Score. Klout wertet u.a. die Freundeszahl, die Aktivitäten und die Anzahl der Weiterempfehlungen in sozialen Netzwerken aus. Die Skala reicht von 1 bis 100. Ausgewertet werden 14 soziale Netzwerke. Diese Rangliste führen drei EVP-Politiker an: Marc Jost vor Ruedi Löffel und Matthias Stürmer (Stand 18. August 2015).  

Weiterführende Links:
- Alle Kandidierende für den Nationalrat im Kanton Bern auf Twitter (Öffentliche Twitterliste*)
- Tweets der Kandidierenden (basierend auf öffentlicher Twitterliste*)
- Einflussreichste Twitterer (gemäss Klout-Score von einflussreich.ch, basierend auf öffentlicher Twitterliste*)
- Listen Nationalratswahlen Kanton Bern (offizielle Website zu den Wahlen des Kantons Bern)
- 7 Social-Media-Tipps für Politikerinnen und Politiker (Blogbeitrag vom 11. März 2015)

*Ergänzungen für die Twitter-Liste bitte mir via Twitter melden, an @sozialemedien.

18. August 2015
Autor: Jürg Kobel
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