Bei der Unterhaltungssendung "Verstehen Sie Spass?" werden mittels falscher Tatsachen Leute in eine missliche Lage gebracht. Am Schluss können hoffentlich alle Beteiligten wieder lachen (auch wenn dies beim Sketch mit Röbi Koller zuletzt nicht mehr der Fall war). Wenn aber im Internet absichtlich falsche Informationen verbreitet werden, dann hat dies Auswirkungen. Ich spreche nicht über die Meldungen vom Postillon. Diese Nachrichten sind erfunden und dienen zur Unterhaltung. Ich spreche über Schlagzeilen und Berichte, die sich auch dank Social Bots schnell via Social Media verbreiten und sich im Nachhinein als falsch herausstellen.
Fake-News, also gefälschte Nachrichten, haben in den Sozialen Medien im US-Wahlkampf eine grosse, wenn nicht entscheidende Rolle gespielt. Eine neue Studie der Universität Stanford in Kalifornien zeigt, dass 88 Prozent der Jugendlichen bis 18 Jahre ihre Informationen hauptsächlich über Social Media beziehen (in USA). Was auf Facebook und Twitter erscheint oder Google in den Suchergebnissen ausspuckt, wird geglaubt. Was auf Online-Portalen renomierter Printmedien geschrieben wird, darf geglaubt werden. Klar ist, die Medien müsser viel besser darin werden, Falschmeldungen zu entlarven. Doch wie funktioniert dies und welche Rolle spielen dabei die Social Bots?
Vier Learnings.
1. Gesetze für Social Bots ist Wunschdenken
Eigener Twitter Bot in fünf Minuten bauen. https://t.co/rWMO6zUPpH pic.twitter.com/imLCEubpKy
— Thomas Besmer (@besmo) 24. November 2016
Overview of the □ #bot landscape https://t.co/Dj5ngWZTSV @LiveMas @OReillyMedia #chatbots #convcomm pic.twitter.com/ijQMDq9y6C
— botscamp (@botscamp) 23. November 2016
2. Der Qualitätsjournalismus muss weiterbestehen
Was wohl für alle Medien und überhaupt immer gelten sollte, auch bei Beschleunigung durch Social Media: "Be first but first be right" #bmt16
— Cornelia Egli (@coegli) 19. November 2016
Der Journalismus ist im Wandel. Unternehmen wie Politiker versuchen immer mehr, ihr Zielpublikum direkt auf Social Media abzuholen. Medien können nicht länger erwarten, dass Nutzer zu ihnen kommen. Wollen wir aber weiterhin Qualitätsjournalismus, muss dies uns etwas wert sein. Wir zahlen für anständiges und schmackhaftes Essen, für brauchbare und ansehnliche Kleider. Qualitätsjournalismus muss finanziert werden, kreative Lösungen sind hier gefragt.
Eben Anfrage eines Fachmagazins: 25.000 Zeichen zum Niedergang des Qualitätsjournalismus. Nachfrage: "Honorar? " Antwort: "150 €" pic.twitter.com/vmTxMNulzl
— Richard Gutjahr (@gutjahr) 23. November 2016
3. Die sozialen Netzwerke und Google sind in der Pflicht
Google sieht seine Aufgabe darin, im Internet eine Antwort zu finden. Der Nutzer steht an erster Stelle. Ich glaube, ich spreche nicht alleine, wenn es im Sinne des Nutzers ist, wahre Informationen vorzufinden und nicht gefälschte. Insbesondere wenn die Meinung vorherrscht, eine Information sei wahr, sobald sie auf Google stehe.
4. Auch der User ist in der Pflicht
24. November 2016
Jürg Kobel