• Social Media Beratung
    • Social Media Analyse
    • Social Media Schulung
    • Social Media Management
    • Social Media Monitoring
  • Netzwerke
    • Facebook
    • Twitter
    • YouTube
    • Instagram
    • Pinterest
    • Xing
    • LinkedIn
    • Snapchat
    • TikTok
    • Blogs
  • Referenzen
  • Downloads
  • Blog
  • Kontakt

Wie Künstler Social Media nutzen (könnten)

3/1/2017

1 Kommentar

 
Wer sich und seine Kunst bekannt machen will, kommt um die Vermarktung nicht herum. Und zum Online-Marketing im Jahr 2017 gehört neben einer aktuell gehaltenen Website zweifelsohne Social Media. Die Nutzerzahlen der sozialen Netzwerke steigen an, der Zugang erfolgt immer mehr über das Smartphone. Zeit also, die Kunstinteressierten, Journalisten, Kuratoren und Ausstellungsbesucher auch via Facebook, Instagram und YouTube zu erreichen. Die Lust dafür ist aber längst nicht bei allen Kunstschaffenden vorhanden, wie eine Umfrage bei den Künstlerinnen und Künstler aus den Kantonen Bern und Jura zeigt.
Bild

Social Media - zwingend oder nicht?

Eine Jury wählte für die "Cantonale" 188 Künstlerinnen und Künstler aus, welche derzeit in Bern, Biel, Interlaken, Langenthal, Moutier, Le Noirmont, Porrentruy und in Thun ihr Kunstschaffen präsentieren dürfen. Die meisten zeigen ihre Werke auch auf ihrer eigenen Website. Auf Social Media ist aber nur ein kleiner Teil aktiv. Viele wollen sich auf ihre Kunst konzentrieren und erachten Facebook und Co. als zu aufwändig oder beurteilen es als Zeitverschwendung. Es gibt daneben gleichwohl Künstler, die in den sozialen Netzwerken ihre Interessengruppen suchen und finden. 

"Wenn ich alles machen würde, hätte ich keine Zeit für die Kunst." erklärt Elisa Daubner.  Ähnlich tönt es bei Michael Streun: "Ich male lieber anstatt dauernd vor dem Compi zu hocken." Samuel Blaser sieht zwar das Potential, verzichtet aber trotzdem auf die Anwendung von Social Media: "Als Künstler ist man eine öffentliche Figur und kann diese Möglichkeiten nutzen. Als notwendig erachte ich es nicht."  Anders klingt es bei Tobias Gutmann: "Soziale Medien sind in meiner Arbeit essenziell. Was früher die Website war, ist heute Instagram. Hier erreiche ich mein Publikum". Für Jürg Lüdi, welcher gleich auf 9 Plattformen präsent ist, dient Social Media zur Dokumentation, Promotion und Kommunikation. Und bei Filip Haag zeigte sich der Erfolg von Social Media bereits konkret: "Über Instagram habe ich schon ein Werk verkauft und über Facebook indirekt meinen Galeristen gefunden."


Welche Social-Media-Kanäle sich für Künstler eignen und welche eher weniger:

Facebook - scheinbar immer unbeliebter, aber nach wie vor sehr attraktiv

Zum Facebook-Account von Rebecca Rebekka
Facebook hat über 3,65 Millionen aktive Nutzer in der Schweiz und ist somit das beliebteste soziale Netzwerk, auch für Künstlerinnen und Künstler. Die Anzahl der Nutzer der über 50-jährigen wächst stetig. Die grosse Reichweite ist ein gutes Argument, um bei Facebook präsent zu sein. Vielfach kennt man bei Facebook seine Freunde auch persönlich. Und Freunde, Bekannte und Verwandte liken und teilen oft gerne die Beiträge der persönlichen Kontakte. Dies wiederum erhöht die Chancen, im Algorithmus von Facebook wahrgenommen zu werden, so dass der Beitrag im News Feed bei anderen Personen angezeigt wird. Facebook eignet sich vor allem, um seine Werke und dessen Entstehung zu zeigen. Ferner ist es praktisch, auf Vernissagen, Events oder Ausstellungen aufmerksam zu machen. Machen Sie aber nicht nur Werbung für Ihre eigene Kunst, veröffentlichen Sie ebenso fremde - unterhaltsame und hochwertige - Inhalte auf Facebook.

Profil oder Seite?

Ein Profil auf Facebook ist ein persönliches Konto. Wer sein kreatives Schaffen einem breiten Publikum zeigen möchte, der achte bei den Privatsphäre-Einstellungen darauf, dass seine Beiträge öffentlich sind und nicht nur seinen Freunden angezeigt werden dürfen. Grundsätzlich ist ein persönliches Profil für einen nichtkommerziellen Nutzen gedacht. Ein Profil kann sich mit maximal 5'000 Personen befreunden, jede einzelne Freundschaftsanfrage muss bestätigt werden. Als Künstler kann man auch eine sogenannte Facebook-Seite eröffnen.
Facebook-Seite eröffnen

Eine Facebook-Seite ist immer öffentlich einsehbar, egal ob man bei Facebook ein Konto hat oder nicht. Ebenso kann ein Seitenbetreiber Statistiken einsehen und Werbung schalten. Eine Facebook-Seite hat keine Freunde, sondern Abonnenten. Zum Erstellen einer Facebook-Seite ist ein privates Profil notwendig. Es empfiehlt sich also, mit einem Profil zu starten. Wer dann durchstartet, kann das Profil in eine Seite umwandeln... (eine Seite in ein Profil abzuändern, funktioniert jedoch nicht).

So oder so, wenn Sie mit einem Profil oder einer Seite auf Facebook präsent sind, der Dialog mit den Freunden oder den Abonnenten (Fans) sollte gepflegt werden.

Instagram - für Kunstschaffende besonders geeignet

Zum Instagram-Account von Filip Haag

Wer bei Instagram nur an Selfies und quadratische Fotos - versehen mit Retro-Filter - denkt, der tut Instagram unrecht. Instagram kam 2010 zur Welt und wurde 2012 von Facebook übernommen. Ursprünglich hatten die Fotos bei Instagram eine quadratische Form, mittlerweile können aber Fotos mit beliebigem Format auf Instagram hochgeladen werden. Ebenso können Videos bis zu 60 Sekunden präsentiert werden und seit Sommer 2016 sogar Instagram Stories (Fotos und Videos, welche nur für 24 Stunden angezeigt werden). Instagram ist eine App, ein Anwendungsprogramm für das Smartphone. Das Hochladen der Fotos funktioniert mit dem Mobilgerät. Auf der Desktop-Variante von Instagram ist das Verteilen von Herzen und das Hinzufügen von Kommentaren möglich, der Upload von Fotos jedoch nicht.

Instagram ist mehr als bloss eine Ansammlung von Schnappschüssen.
Instagram ist eine gute und einfache Möglichkeit, sich und seine Kunst zu vermarkten. Die gezeigten Fotos müssen keine Momentaufnahmen sein. Die auf Instagram erfolgreichsten Bilder sind oft (mit professionellen Fotokameras) in aufwändiger Art entstanden und durchdacht. Wichtig ist, sich und seinem Stil treu zu bleiben. Die Kunst sollte im Vordergrund stehen. Ob man als professioneller Fotograf oder Kunstfotograf auf Instagram präsent sein sollte, ist 2017 keine Frage mehr, sondern eine Voraussetzung. Instagram ersetzt sozusagen das gedruckte Portfolio, dies gilt auch für andere Kunstschaffenden. Die Interaktionsraten sind auf Instagram deutlich höher als auf anderen Social-Media-Kanälen. Schnell ist man mit Personen mit gleichen Interessen oder ähnlichem (künstlerischem) Geschmack vernetzt. Zudem ist Instagram sehr international. Ein kurzer Einleitungstext zum Foto macht Sinn. Um die Reichweite auszunutzen, empfiehlt es sich, bei den Hashtags auch englische Begriffe zu verwenden. Gleichzeitig ist darauf zu achten, möglichst spezifisch zu sein (#cantonale2016 #swissartist #minimalart, usw.) und nicht Hashtags auf der Jagd nach Followers einzusetzen (#likeforlike, #followme, usw.). Grundsätzlich darf gesagt werden: Je mehr Hashtags desto mehr Aufmerksamkeit. 30 Hashtags sind aber das Maximum. 

Instagram dient überdies als Inspirationsquelle. Die Websites von Jonas Studer und Julie Lovens sehen dem Layout von Instagram zum Verwechseln ähnlich.


Zur Website von Jonas Studer

Vimeo oder YouTube für Videos - Kunst oder Kommerz?

Vimeo ist vor allem für das Publizieren von künstlerischen Werken beliebt, weitgehend werbefrei und verfügt über eine engagierte Community. Kostenfrei ist bei Vimeo lediglich der Basis-Account. Wer keine Beschränkungen bei der Anzahl der hochgeladenen Videos möchte, der hat einen kostenpflichtigen Pro-Account zu eröffnen.
Zum Vimeo-Account von Tobias Gutmann

YouTube ist der Videokanal Nummer 1 und - was nicht unterschätzt werden darf - nach Google die zweitgrösste Suchmaschine der Welt. Mit YouTube erreichen Kunstschaffende bedeutend mehr Zuschauer. Die Masse ist aber nicht immer das Mass der Dinge. Die auf YouTube angezeigte Werbung kann zwischendurch schon mal störend wirken.

Es gibt aus Sicht der User viele Gründe, die für Vimeo oder YouTube sprechen. Es bleibt am Schluss wohl eine Geschmacksfrage. Beide Plattformen dienen weniger der Kommunikation, sondern werden benutzt, um die Videos auf der eigenen Website einzubetten. Die Mehrheit der teilnehmenden Kunstschaffenden der Cantonale bevorzugt Vimeo, weil es ästhetischer ist. Es muss aber nicht zwingend ein “entweder oder”, sondern kann auch ein “sowohl als auch” sein. Dies sieht Tamara Janes so und setzt auf YouTube ("wird mehr besucht als Vimeo") und auf Vimeo ("sympathischer als YouTube").

Für Filme mit kurzer Dauer sind zudem Facebook, Instagram und Vine nicht zu vernachlässigen. Auch dem Trend der Live-Videos sollten sich die Kunstschaffenden nicht verschliessen. Live-Streams sind via Facebook, YouTube, Twitter sowie Periscope möglich.


LinkedIn und Xing - die Business-Netzwerke

Zum LinkedIn-Account von Bettina Diel
Xing hat nach eigenen Angaben die Marke von sieben Millionen Mitgliedern in Deutschland, Österreich und der Schweiz überschritten. Xing dient dazu, die meist beruflichen Kontakte zu anderen Personen zu verwalten oder neue Kontakte zu finden.

LinkedIn ist das andere, weltweit grösste Business-Netzwerk, welches zur Pflege sowie zum Knüpfen von Geschäftskontakten dient und sehr international angelegt ist. Die Anzahl Nutzer im deutschsprachigen Raum liegt bei über vier Millionen. Wie bei Xing existiert bei LinkedIn eine kostenlose Basisversion wie auch kostenpflichtige Versionen mit erweiterten Funktionen.

Bei diesen Business-Netzwerken tummeln sich mehr “Chief Executive Officers”, “Chief Financial Officers” oder “Chief Operating Officer” als “Professional Artists”. Dennoch kann es nicht schaden, seine Kenntnisse und Fähigkeiten bekannt zu geben. Viele User von Xing oder LinkedIn zeigen (privat) Interesse an Kunst und Kultur.

Zum LinkedIn-Account von Bettina Diel

Twitter - News in 140 Zeichen

Auf Twitter sind in der Schweiz viele Journalisten und Marketingfachkräfte aktiv. Auf Twitter wird eifrig über den “Tatort” und über politische Geschehnisse diskutiert. Nachrichten können praktisch in Echtzeit auf Twitter verfolgt werden Twitter ist ein sehr guter Informationskanal. Tweets können auch uneingeschränkt gelesen werden, wenn kein Twitter-Account vorhanden ist. Twitter eignet sich aber nur bedingt, um seine Kunst bekannt zu machen. Wer regelmässig Neuigkeiten verbreiten kann - und nicht nur von sich selber - der kann durchaus Twitter beitreten. Den Tweets können auch maximal 4 Bilder angehängt werden. Wenn Sie Twitter als soziales Netzwerk nutzen, werden Sie den Mehrwert von Twitter erfahren. Also: Kontaktieren Sie andere User (öffentlich oder mit persönlicher Direktnachricht), folgen Sie interessanten Profilen, erstellen Sie spezifische Listen (zum Beispiel mit Galerien oder Museen), fokussieren Sie sich auf wenige Themen, versenden Sie Nachrichten regelmässig, zeigen Sie sich diskussionsfreudig.

at least the cat is packed for #Christmas #celestin #CatsOfTwitter #catbeingcat #catscatscats #cats #cat #CatsRule # pic.twitter.com/GF65DsF8Xl

— Julie Lovens (@JuLovens) 22. Dezember 2016

Tumblr, Pinterest, Ello, Google+, Snapchat,...

Tumblr ist eine bekannte Blogging-Plattform, auf welcher Personen Texte, Bilder oder Videos veröffentlichen können. Tumblr hat sich als Fotoblog etabliert und ist bei Kunstschaffenden beliebt. Für einige Künstler wie für Laurent Güdel, Maya Hottarek, Jorim E. Huber oder Vladimir Jankijevic ersetzt der Auftritt bei Tumblr sogar die eigene Website. 
Bild

Um beim Originalton von Pinterest zu bleiben: "Mit Pinterest kannst du all die Dinge sammeln und organisieren, die dir gefallen." Bei Pinterest können Nutzer Bilder mit Beschreibungen an virtuelle Pinnwände heften. Pinterest hat in der Schweiz den Durchbruch noch nicht geschafft, obwohl sich Pinterest durchaus für viele eignen würde, auch für Kunstschaffende. Denn sie könnten ihre Werke präsentieren und verlinken (zum Beispiel zur Website, zur Galerie, zum Kunstmuseum oder zum Online-Shop). 

Das soziale Netzwerk ello wurde 2014 kurz stark gehypt, versank danach fast in Vergessenheit, hat sich mittlerweile aber zur Plattform für Kunst, Fotografie, Mode und Webkultur gemausert.

Für Fotografen mögen ferner Flickr oder 500px interessant sein. Bei Google+ lohnt sich eine Präsenz kaum mehr, da sich immer weniger Personen auf diesem Netzwerk austauschen.  Wer in seinem Atelier gerne Besucher empfängt, kann bei Google My Business sein "Geschäft" eintragen, damit seine Werkstatt bei Google Maps angezeigt wird. 

Snapchat-Kunst
Eignen sich Inhalte zu verbreiten, die nach 24 Stunden wieder weg sind? Dieser Frage haben sich nicht nur Künstler zu stellen, wenn sie sich auf Snapchat anmelden. Snapchat ist momentan bei den Jugendlichen sehr beliebt, praktisch alle 15-jährigen übermalen oder übertexten ihre Fotos sowie Videos und versenden diese ihren Freunden. Ein Mitmachen bei Snapchat ist für Künstler derzeit wohl eher privater Natur und spasseshalber angesagt, es sei denn, man hat sich der Snapchat-Kunst verschrieben.


Fazit

Social Media ist für Künstler als Ergänzung zu einer (responsiv gestalteten) Website sinnvoll. Denn täglich loggen sich Personen auf Facebook, Twitter, YouTube oder Instagram ein, um informiert und unterhalten zu werden. Man kann dort Leute erreichen, an die man sonst nicht gelangt. Grundsätzlich müssen Kunstschaffende aber neben ihrer kreativen Arbeit Zeit und Lust haben, die Social-Media-Kanäle zu bewirtschaften und den Dialog mit Personen zu pflegen. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, empfehle ich ein Mitwirken auf Facebook und Instagram. Wenn mit Videos gearbeitet wird, dann dürfte zusätzlich YouTube und/oder Vimeo in den Einsatz kommen. Andere soziale Netzwerke wie Twitter, Xing oder Pinterest können ganz neues Publikum ansprechen. Wichtig ist, die Netzwerke entsprechend dem Zielpublikum zu bespielen und nicht nur als Verkaufskanal zu sehen. Ebenso ist es sinnvoll, die dank Social Media gefundenen neuen Kontakte auch persönlich kennen zu lernen. Online meets Offline ist bereichernd, funktioniert nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch für den Kunstmarkt.

3. Januar 2017
Jürg Kobel

1 Kommentar

So nutzen die Schweizer Kantone Social Media

29/9/2016

3 Kommentare

 
Print-Screen Twitterliste Schweizer Kantone
Die Kantone setzen für ihre offizielle Kommunikation immer mehr auf Social Media. Die bisherigen Erfahrungen mit Social Media sind positiv. Twitter ist der beliebteste Kanal, vor Facebook, YouTube und LinkedIn.

Die sozialen Netzwerke sind feste Bestandteile der Kommunikationsstrategien der Kantone. Wer als Kanton nicht offiziell auf Twitter oder Facebook vertreten ist, der ist zumindest mit einzelnen Ämtern präsent. Gewisse Kantone haben bewusst ein dezentrales Kommunikationskonzept gewählt. Vereinzelte Kantone sind in Sachen Social Media noch zurückhaltend oder befinden sich in einer Testphase. Kantone, für welche Social Media Normalität ist, wissen die Vorteile der bürgernahen Kommunikation zu schätzen. 16 Kantone haben einen Twitter-Account, 15 Kantone bewirtschaften eine offizielle Facebook-Seite, 13 Kantone haben einen YouTube-Kanal. Das Businessnetzwerk LinkedIn ist in der Schweiz für die Kantone gefragter als Xing. Google+ ist unbedeutend geworden, währenddem Instagram für die Kantone an Wert gewinnt. Und im Kanton Waadt wagt sich die Polizei auf Snapchat.

Die Netzwerke

Twitter und Facebook fast gleichauf

​16 Schweizer Kantone sind auf Twitter aktiv, die Kantone Basel-Stadt und Uri schon seit 2009. 13 Kantone haben an diesem Wochenende die Abstimmungsresultate auch via Twitter verkündet. In der Regel tweeten die Kantone regelmässig, antworten auf Anfragen, retweeten wenig und die Interaktion bleibt dürftig. Die Hausaufgaben gemacht haben die Kantone Freiburg, Graubünden und Waadt, welche ihren Twitter-Account verifiziert haben. Das blaue Verifizierungszeichen auf Twitter zeigt Nutzern, dass ein Account von öffentlichem Interesse authentisch ist. Kommuniziert eine Kantonsverwaltung spontan und unterhaltsam - was selten der Fall ist - führen diese Tweets zu einer verhältnismässig hohen Interaktionsrate. Twitter wird oft als zusätzlichen Verbreitungskanal für Medienmitteilungen eingesetzt. Dies geschieht meist automatisiert (zum Beispiel via Buffer oder Hootsuite). Die Automatisierung bietet Vorteile, vor allem Zeitersparnisse, hat aber auch Gefahren. Nicht überraschend hat der bevölkerungsreichste Kanton Zürich auch die meisten Followers. Rechnet man die Anzahl Followers im Verhältnis zu den Einwohnern, so führt diese Rangliste der Kanton Basel-Stadt an, vor den Kantonen Uri, Nidwalden und Glarus. 

15 Kantone bewirtschaften eine offizielle Facebook-Seite. Die visuelle Kommunikation scheint auch die Verwaltung erreicht zu haben. Viele Facebook-Posts überzeugen mit attraktiven und passenden Bildern. Facebook wird mehr für "weiche Themen" eingesetzt. So wird versucht, eine möglichst grosse Bevölkerungsgruppe anzusprechen. Der Kanton Aargau hat am meisten Fans, vor Luzern und St. Gallen.

Interessanter Fakt: Das Total aller Fans der Facebook-Seiten der Kantone und das Total aller Followers der Twitter-Accounts der Kantone ist praktisch gleich (um die 45'000 Personen). 


YouTube hat mehr Potential, Google+ zum Vergessen

YouTube wird von vielen Kantonen noch vernachlässigt. 13 Kantone verfügen zwar über einen eigenen YouTube-Kanal, doch die Anzahl hochgeladener Videos ist gering. Auch die Vermarktung der Videos scheint steigerungsfähig zu sein, denn die Anzahl Aufrufe, Bewertungen und Kommentare sind niedrig. Ebenso sind die Abonnentenzahlen bescheiden. Sie bewegen sich von 24 (Kanton Nidwalden) bis 239 (Kanton Graubünden). 

Das soziale Netzwerk Google+ ist für die Kantone bedeutungslos geworden. Acht Kantons-Seiten lassen sich bei Google+ aufspüren. Zum Teil wurden aber nie Beiträge verfasst, zum Teil wurde der Betrieb eingestellt. So hat sich der Kanton Bern letztes Jahr von Google+ verabschiedet, weil der Interessentenkreis bescheiden geblieben ist.


Businessnetzwerke regional unterschiedlich, träger Start mit Instagram

Die Kantone Glarus und Zürich bewirtschaften bei Xing ein Gratisprofil, die Kantone Aargau und Luzern haben sich für ein kostenpflichtiges Employer Branding Profil entschieden. In der Romandie setzen die Kantone auf das internationale Businessnetzwerk LinkedIn. Die Kantone Genf und Waadt überraschen dort mit einer hohen Anzahl Followers (über 11'000), obwohl auf LinkedIn kaum Neuigkeiten veröffentlicht werden.

Viele Kantone liebäugeln mit einem Start auf der Foto- und Videoplattform Instagram. Die Kantone Jura, Luzern und Solothurn haben den Schritt bisher gewagt. Solothurn konnte mit 32 Beiträgen nur 7 Abonnenten gewinnen. 


Print-Screen Instagram-Account Kanton Solothurn

Der Mehrwert von Facebook, Twitter und YouTube - das sagen die Kantone

Die zurückhaltenden oder dezentral kommunizierenden Kantone (AI, AR, GE, SZ, VS, ZG)

​Der Kanton Appenzell Innerrhoden betrachtet den Einsatz von Social Media eher kritisch. „Die Pflege von Social Media würde zusätzliche Ressourcen benötigen, welche im Verhältnis zum vermutlichen Nutzen recht hoch sind. Einen Ausbau der Stellenprozente für einen solchen Zweck würde wohl auch in der Öffentlichkeit nicht begrüsst“, sagt Stefanie Sutter der Ratskanzlei.

Auch der Kanton Appenzell Ausserrhoden ist - mit Ausnahme von einzelnen Ämtern - nicht in den sozialen Netzwerken aktiv. Dies wurde vom Regierungsrat so beschlossen. Der Beschluss kommt aber wieder neu in Diskussion, meint Georg Amstutz der Kantonskanzlei.

Der Kanton Genf überlässt den Departementen den Entscheid, ob einzelne Servicestellen auf Social Media aktiv sind. Vorausgesetzt, die Kommunikation via Social Media ist Teil der Kommunikationsstrategie und steht in Ergänzung zu anderen Medien. So teilt die Kantonspolizei wie auch das Integrationsbüro Neuigkeiten auf Twitter. Andere Ämter haben eine Facebook-Seite, lässt der Kommunikations- und Informationsdienst verlauten.

Andreas Luig vom Kanton Schwyz teilt mit, dass einzelne Ämter, die sich einen konkreten Nutzen davon versprechen, in den Sozialen Medien aktiv sind. Eine flächendeckende Social-Media-Einführung sei aber nicht geplant.

Der Kanton Wallis hat offizielle Accounts bei Twitter, YouTube und LinkedIn, welche aber auf der Website nicht verlinkt sind. Verschiedene Dienststellen sind zudem auf Facebook aktiv, erklärt der Informationsleiter André Mudry.

Der Kanton Zug hat ein dezentrales Kommunikationskonzept und
kommuniziert auch auf Social Media dezentral, so Marilena Amato der Kommunikationsstelle.
​

Kantone in der Findungsphase (BL, NE, OW, SH, TI)

​Der Kanton Basel-Landschaft hat im Sinn eines Pilotprojektes vor gut einem Jahr eine Facebook-Seite eröffnet, erläutert Nic Kaufmann der Landeskanzlei: „Es ist geplant, den Pilot auszuwerten und anschliessend eine Social-Media-Strategie auszuarbeiten.“

Auch der Kanton Neuenburg
befindet sich in der Pilotphase. Das „Office cantonal de l'orientation scolaire et professionnelle” hat seit April 2016 eine Facebook-Seite. Gemäss Pierre-Yves Jeanneret, Webverantwortlicher des Kantons, wird eine Bilanz Ende des Jahres aufzeigen, wohin die Social-Media-Reise geht.

Einzelne Amtsstellen des Kantons Obwalden arbeiten mit Social Media. Matthias Küchler der Staatskanzlei Obwalden meint: „Grundsätzlich muss der Einsatz Sozialer Medien in Einklang mit den Richtlinien über Information und Kommunikation von Regierungsrat und kantonaler Verwaltung stehen. Auch gilt es, den Faktor Kosten (personelle und finanzielle Ressourcen) in Relation zum erwarteten Nutzen (Mehrwert für Öffentlichkeit) zu betrachten. Die Staatskanzlei plant, Twitter als zusätzlichen Verbreitungskanal für Informationen von Regierung und kantonaler Verwaltung einzusetzen. Dieser Schritt dient auch dazu, Erfahrungen im Umgang mit Sozialen Medien zu machen. Die Erkenntnisse werden in die allfällige Weiterentwicklung der grundlegenden Kommunikationsstrategie einfliessen.“

Im Kanton Schaffhausen sind einzelne Stellen auf Social Media-Plattformen präsent. Der Kanton ist bisher insbesondere aus Ressourcengründen eher zurückhaltend, erklärt Christian Ritzmann der Staatskanzlei und fügt gleichzeitig an, dass der Kanton aktuell eine Social-Media-Strategie erstellt. Im Rahmen der Verabschiedung der Strategie wird entschieden, wie der Kanton künftig auf den Social-Media-Plattformen aktiv sein wird. 

Der Kanton Tessin ist seit 2014 auf Social Media aktiv und verfügt mit seinen Ämtern über
acht Facebook-Seiten und drei Twitter-Accounts. Es handelt sich um eine Pilotphase und der Regierungsrat wird sich in den kommenden Monaten über die Fortsetzung des Projekts entscheiden (welches bis jetzt positiv ausgefallen ist). Die Evaluation für die Benutzung anderer Plattformen, vor allem YouTube und LinkedIn, wird in den kommenden Monaten durchgeführt, so Ivan Vanolli.
​

Kantone, welche mit Social Media positive Erfahrungen gemacht haben (AG, BE, BS, FR, GL, GR, JU, LU, NW, SO, SG, TG, UR, VD, ZH)

Im 2011 beschloss der Regierungsrat des Kantons Aargau die Social-Media-Strategie. Sie basiert auf den vier Säulen Integration, Image, Information und Interaktion. Die Erfahrungen sind grundsätzlich positiv, sagt Nina Rothenberger der Staatskanzlei. Die Integration in die bestehende Kommunikation funktioniert sehr gut. LinkedIn und Xing wurden zudem kürzlich im Rahmen der Überarbeitung des Arbeitgeberauftritts dem Social-Media-Portfolio hinzugefügt.

Christian Kräuchi, Leiter Kommunikation Kanton Bern: „Wir haben im Zusammenhang mit dem Einsatz der Sozialen Medien durchwegs gute Erfahrungen gemacht. Den Twitter-Kanal nutzen wir primär als Ergänzung zu den anderen Versandkanälen für Newsmeldungen, Facebook eher für weiche Themen. Die Social-Media-Kanäle sind für uns auch wichtig für die Krisenkommunikation sowie bei Grossanlässen wie Wahlen und Abstimmungen. Gerade im Fall des Feuerverbots wegen Trockenheit konnten wir im Juli 2015 über Facebook mehr als 100'000 Personen erreichen. Das ist in Zeiten, in denen immer weniger Leute Zeitung lesen, wichtig. Es ist davon auszugehen, dass wir in den nächsten Monaten die Erweiterung auf Instagram machen, weil dieser Kanal doch immer wichtiger wird.“

Der Kanton Basel-Stadt setzt Facebook als alltagsnaher Kanal und Twitter als Infokanal für Journalisten und politisch Interessierte ein. Ebenso veröffentlichen sie Videos auf YouTube und einzelne Ämter betreiben Blogs. „Grundsätzlich haben wir gute Erfahrungen gemacht“, sagt Sandra Eichenberger der Staatskanzlei.

Marie-Christine Müller der Staatskanzlei des Kantons Freiburg bestätigt, dass die Erfahrungen mit Social Media sehr positiv sind: "Wir können mit einem breiteren Publikum Kontakt aufnehmen und unsere Informationen sehr rasch und unkompliziert verbreiten." Der Leitfaden zur Nutzung der Sociel Media ist online abrufbar. 

 Auch Werner Kälin, als PR-Berater für den Kanton Glarus tätig, zeigt sich erfreut über die zwischenzeitliche Social-Media-Bilanz. Am aktivsten wird Facebook bewirtschaftet, Twitter wird vor allem für politische Informationen benutzt. In diesem Sommer hat der Kanton Glarnerinnen und Glarner aufgerufen, filmische Beiträge über ihre Lieblingsplätze einzureichen. Die Videos wurden im Anschluss auf dem YouTube-Channel gezeigt. Ferner verfügt der Kanton über einen Flickr-Account, wo Bilder zum Download zur Verfügung gestellt werden. 

Die Regierung des Kantons Graubünden
hat bereits 2014 eine positive Bilanz über das Versuchsjahr mit den Sozialen Medien gezogen und fortan auf Facebook, Twitter und YouTube kommuniziert. Bei der Nutzung von Social Media ist der Kontakt zwischen den aktiven Teilnehmern des Kantons wichtig, erklärt Tamara Kobler der Standeskanzlei Graubünden. „Erkenntnisse aus direkten Kontakten mit den beteiligten Dienststellen und den Mitgliedern der Regierung werden laufend verarbeitet und umgesetzt. Dazu gehören beispielsweise Verbesserungen bei der Formulierung von Mitteilungen bezüglich Einstieg, Umfang, Verständlichkeit, Bebilderung und Periodizität.“

Sehr positiv, lautet das Fazit nach zwei Jahren Präsenz des Kantons Jura auf Facebook, Twitter, YouTube, Instagram und LinkedIn. Ferner gibt Pierre-Alain Berret vom „Service de l'information et de la communication“ bekannt, dass die Interaktionen zahlreich sind und die Rückmeldungen dazu dienen, den Bürgerservice zu verbessern.

Auch im Kanton Luzern sind die Erfahrungen mit Social Media positiv. Philipp Berger der Staatskanzlei: „Für uns sind diese Kanäle eine gute und unbürokratische Möglichkeit, die Bevölkerung über Aktivitäten der kantonalen Verwaltung und der Kantonsregierung zu informieren und mit ihr in einen Dialog zu treten. Dass das Angebot geschätzt wird, bestätigen die vergleichsweise hohen Interaktionsraten.“

Ähnlich klingt es aus dem Kanton Nidwalden. Sie nutzen die Social-Media-Kanäle, um Bürgerinnen und Bürger zu erreichen. „Unsere Erfahrungen damit sind gut und wir werden diese Kanäle auch in Zukunft nutzen.“ betont Noémie Schafroth der Staatskanzlei.

Der Kanton Solothurn publiziert auf Social Media mit wenigen Ausnahmen insbesondere Medienmitteilungen, teilweise mit Bildern angereichert. Besonders Facebook und Twitter werden gut beachtet, meint Beat W. Wyler der Staatskanzlei und fügt an: „Wir sind offen, auch in weiteren Social-Media-Kanälen Erfahrungen zu sammeln. Instagram beispielsweise setzen wir erst seit wenigen Wochen ein. Wir beobachten die Entwicklungen ständig.“

Der Kanton St. Gallen bedient Facebook, Twitter und YouTube. Raouf Selmi der Staatskanzlei erklärt: „Unsere Erfahrungen sind bislang durchwegs positiv. Den grössten Mehrwert bieten die Plattformen im Abbau von Kommunikationshürden. Die Niederschwelligkeit der Plattformen wird von unseren Usern sehr geschätzt. Zahlreich und regelmässig suchen diese den Kontakt zu uns und informieren sich über Verwaltung, Regierung, Kantonsrat und Politik.”  

Positiv bewertet auch Bettina Kunz vom Informationsdienst des Kantons Thurgau die Erfahrungen mit Facebook, Twitter und YouTube. Besonders bei Wahlen und Abstimmungen werden die Social-Media-Kanäle eingesetzt und beachtet.

Die Erfahrungen des Kantons Uri, welcher bereits seit 2009 auf Facebook und Twitter kommuniziert, sind durchaus positiv. “Wenig später kam auch der YouTube-Kanal dazu”, erklärt Adrian Zurfluh. „Google+ kann aus unserer Sicht praktisch vernachlässigt werden, diesen Kanal pflegen wir nicht. Generell nutzen wir Facebook als Kontaktmöglichkeit mit dem "breiten" Publikum. Twitter dient eher dem Verkehr zu Medienschaffenden. Wir stellen unsere Medienmitteilungen 1:1 in die Sozialen Medien. Dies der Not gehorchend, da unsere personellen Kapazitäten zur Pflege der Social Media beschränkt sind.“

Der Kanton Waadt kommuniziert vor allem über Twitter, ist aber auch auf LinkedIn und YouTube aktiv. Während Wahlen und Abstimmungen informiert der Kanton jeweils live auf Twitter, was sehr geschätzt wird.  Aktuell ist eine neue Social-Media-Strategie in Arbeit, so Leïla Bouanani vom Informations- und Kommunikationsbüro. Vereinzelte Dienststellen sind selbstständig unterwegs, so auch die Kantonspolizei, welche einen Snapchat-Kanal bespielt. 

Im Social-Media-Bericht 2015 des Kantons Zürich, welcher von Roger Zedi der Staatskanzlei verfasst wurde, stehen die einleitenden Worte: „Das zurückliegende Jahr ist aus Sicht der kantonalen Social-Media-Auftritte erfreulich verlaufen. Die bestehenden Kanäle sind weiter gewachsen und gröbere Unstimmigkeiten sind ausgeblieben. In einem gewissen Sinn sind die Social Media mittlerweile zur Normalität geworden, auch beim Kanton Zürich.“ In diesem Jahr ist die Überprüfung und Anpassung des Social-Media-Konzeptes aus dem Jahre 2011 fällig.


Liste der Schweizer Kanton auf Social Media
File Size: 289 kb
File Type: pdf
Datei herunterladen

Autor: Jürg Kobel
29. September 2016

Lesen Sie auch: Wie die Kantone twittern - da geht noch was!
3 Kommentare

Die Mehrheit der Stadt- und Gemeindeverwaltungen meidet Social Media

3/3/2016

0 Kommentare

 
Stadtverwaltungen auf Facebook, Twitter, Youtube, Instagram, Xing, Flickr, LinkedIn und Foursquare

Von den 100 grössten Städten der Schweiz sind mittlerweile 40 offiziell auf Social Media unterwegs, Tendenz steigend. Eine Umfrage bei den Verwaltungen zeigt auf, aus welchen Gründen viele auf eine Facebook-Seite oder einen Twitter-Account verzichten: Wegen fehlenden personellen Ressourcen.


Aufwand und Ertrag

Städtische Verwaltungen, welche sich momentan von Social Media fernhalten, nennen als Grund am häufigsten die fehlenden personellen Ressourcen. So klingt es aus Aarau, Adliswil, Bülach, Lyss, Muttenz, Reinach, Schaffhausen, Schlieren, Solothurn, Steffisburg, Uster wie auch Worb, Vereinzelt wird auch der Nutzen in Frage gestellt. Hansjörg Boll, Stadtschreiber aus Solothurn meint, dass ihn bisher niemand von den Vorteilen eines Social-Media-Auftritts überzeugen konnte. Vielerorts herrscht auch die Meinung vor, dass wichtige und substanzielle Informationen der Stadt auf der Website zu finden sind und es daher keine zusätzlichen Kommunikationskanäle braucht. Daneben gibt es verschiedene Gemeinden, welche die Entwicklung von Social Media aufmerksam beobachten und einen Auftritt in naher Zukunft planen.

Gemeinden, welche auf Social Media präsent sind, äussern sich generell positiv. So sagt Godi Huber, Leiter Kommunikation der Gemeinde Köniz, dass Facebook eine gute und wichtige Ergänzung zu den übrigen Kommunikationskanälen sei. „Die Zahl der Nutzer nimmt zu und die Wirkung der Beiträge kann als gut eingestuft werden. Was auch wichtig ist: Die Leute haben Freude daran. Es entsteht eine positive Verbindung mit der Gemeinde Köniz und wir können niederschwellig kommunizieren.“ Auch Nikola Janevski, Kommunikationsbeauftragter von Emmen erklärt, dass er viele sehr positive Rückmeldungen zum Facebook-Auftritt der Gemeinde erhalte. „Viele Personen schätzen, dass sie schnell und einfach zu spezifischen Informationen gelangen. So sind sie immer im Bild, was in Emmen gerade wichtig ist.“ Andreas Anderegg, Leiter der Abteilung Kommunikation Frauenfeld, beurteilt die Erfahrungen mit Facebook ebenfalls grundsätzlich positiv, obwohl das Facebook-Profil in diesen Tagen erstmals gehackt wurde.
​
Der Aufwand zum Bewirtschaften von Social Media scheint machbar zu sein. Köniz (auf Facebook, Twitter, Google+, YouTube und Flickr vertreten) beziffert den Aufwand auf rund 10 Stellenprozente, Emmen (auf Facebook und YouTube) und Riehen (auf Facebook) auf etwa 5 Stellenprozente. Der Aufwand kann tief gehalten werden, wenn bereits bestehende Inhalte geteilt werden. Ist neuer Content spezifisch für Social Media zu erstellen, erhöht sich der Aufwand. 

Facebook am beliebtesten
 
Facebook ist mit Abstand das beliebteste soziale Netzwerk. 32 Städte (im Vorjahr 27) informieren ihre Bürger via Facebook, neu auch die Behörden von La Chaux-de-Fonds, Kriens, Olten, Opfikon und Versoix. Auf Twitter sind mittlerweile 17 Behörden der 100 bevölkerungsreichsten Städte der Schweiz aktiv (Vorjahr 15). Weiterhin 17 Stadtverwaltungen zeigen Videos auf YouTube, Lausanne überrascht dort mit einem Live-Stream vom Place de la Palud.  Bisweilen bewirtschaften die Gemeinden auch die Netzwerke Google+, Instagram, Flickr, Foursquare, Xing oder LinkedIn.

Zu erwähnen ist, dass etliche Städte mit vereinzelten Dienststellen und Abteilungen vor allem auf Facebook aktiv sind. Bemerkenswert ist auch der Instagram-Auftritt des Zürcher Stadtpolizisten Patrick Jean. Er gewährt (meist lächelnd) Einblicke in seinen Arbeitsalltag.
​

Schnappschuss bei einer kleinen Kontrolle. Das Abblendlicht dieses Lieferwagens war defekt. Die Kollegin stellt dem Lenker gerade einen Beanstandungsrapport aus. Unter Vorlage des Dokuments kann der behobene Mangel innert Frist bei der Polizei vorgeführt werden und das Ganze bleibt ohne weitere Folgen. #kannpassieren □ #instapolice #polizei #zürich #kontrolle #verkehrskontrolle #schnappschuss

Ein von Kpl Patrick Jean (@stapojean) gepostetes Foto am 1. Mär 2016 um 2:10 Uhr


Kommentar

Viele Gemeinden setzen ihre Priorität auf das Pflegen der Website. Dies ist zweifelsohne wichtig. Auf gefühlten 90% der Gemeinde-Websites ist prominent das Label der Energiestadt zu sehen, die Links zu Facebook und Twitter sind - wenn überhaupt - meist nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Das Kommunikationsverhalten hat sich in den letzten Jahren rasant verändert. Viele Nutzer verweilen täglich auf Facebook, Twitter, Instagram oder YouTube. Wieso sollten sie dort nicht auch über die Aktivitäten der Gemeinden informiert werden und nicht in den Dialog mit der Verwaltung treten können? Oder aus welchen Gründen sehen sich die Bürger veranlasst, regelmässig die Website ihrer Gemeinde zu besuchen? Bei grösseren Stadtverwaltungen sollte Social Media Pflicht sein. Mit Verbreiten der Informationen oder mit Umfragen auf sozialen Netzwerken können viele Bürger erreicht werden. Die Mitteilungen können sichtbar gemacht werden, auch für Nutzer, welche das Lokalblatt nicht lesen. Mit einer transparenten Kommunikation können Sympathien gewonnen werden, es geht um Imagepflege, um Bürgernähe. Die gleichen Vorteile gelten auch für kleinere Stadtverwaltungen, Pully oder Horw gehen da mit gutem Beispiel voran.   

Der Aufwand für eine professionelle Bewirtschaftung muss realistisch eingeschätzt werden. Vorgängig sollte eine Social-Media-Strategie und die Richtlinien dazu verfasst werden. Qualität vor Quantität lautet grundsätzlich die Devise, sei es in Bezug auf die Social-Media-Kanäle wie auch die Inhalte. Es empfiehlt sich jedoch, nicht nur Medienmitteilungen auf den sozialen Netzwerken zu verbreiten. Es sollte auch versucht werden, die vielfältigen Aufgaben und Dienstleistungen der Gemeinde dem Bürger näherzubringen sowie die Botschaften visuell attraktiv auszudrücken. Erfahrungsgemäss ist das Erstellen von Inhalten für Social Media der grösste Zeitaufwandposten. Städte, welche aktiv in den sozialen Netzwerken unterwegs sind, berichten von positiven Erfahrungen, auch wenn manchmal kein messbarer "Return of Investment" vorliegt. Die Befürchtungen, dass Bürgeranfragen nicht bewältigt werden könnten oder es zu einem Shitstorm kommt, sind nicht eingetreten. 

Ausblickend wird Social Media in der Kommunikationsarbeit einer Stadt immer mehr zu einer Selbstverständlichkeit werden. Die Anzahl der Stadt- und Gemeindeverwaltungen auf Facebook, Twitter, YouTube und Instagram ist in den letzten Jahren gestiegen und wird weiter ansteigen.

Liste der Schweizer Stadt- und Gemeindeverwaltungen auf Social Media 2016
File Size: 183 kb
File Type: pdf
Datei herunterladen

3. März 2016
Jürg Kobel
0 Kommentare

Behörden auf Social Media

7/8/2014

 
Illustration: Sandro Fiscalini

Nach einem Artikel im Thuner Tagblatt vom 4. August 2014 unter dem Titel "Thun - die Stadt ohne Social Media" wurde auf Social Media viel diskutiert. Ist es richtig, dass einzelne städtische Abteilungen Facebookseiten unterhalten, aber die Behörde als Ganzes offiziell abseits steht? Ist die Stadt im digitalen Mittelalter stehengeblieben? Hat die Stadt, die keinen "Kopf" für Social Media hat, ein Personalproblem? Ich habe die Reaktionen zum Bericht unter Storify zusammengefasst:
https://storify.com/sozialemedien/stadt-thun-eine-stadt-ohne-social-media

Folgende Fragen müssten meiner Meinung von einer Behörde geklärt werden, damit klar ist, ob und wie sie sich auf den verschiedenen Social Media-Kanälen präsentiert: 

  • Wie und wo sind Städte und Gemeinden auf Social Media aktiv?
  • Welche Ziele wollen erreicht werden (Steigerung der Bekanntheit der Dienstleistungen, Imagegewinn, Kommunikation und Dialog mit der Bevölkerung, usw.)?
  • Wer ist das Zielpublikum?
  • Welches sind die Vor- und Nachteile, die Chancen und Gefahren von Social Media?
  • Welche Kanäle (Facebook, Twitter, Google+, Youtube, Pinterest, Instagram, usw.) sollen dazu bespielt werden?
  • Wer kümmert sich wie und wann um die Bewirtschaftung dieser Kanäle (Erstellung eines Contentplans, von Richtlinien und eines Krisenkommunikationsplans)?
  • Wie erfolgen das Monitoring und die Erfolgsmessung?
  • Welche personellen und finanziellen Ressourcen müssten dazu bereit gestellt werden?
  • Wohin geht der Trend (mobile Nutzung, steigende Nutzerzahlen)?

Ich empfehle - wenn immer möglich -  Social Media in die Öffentlichkeitsarbeit einer Stadt zu integrieren (siehe auch meine Studie "Schweizer Städte und Social Media vom 4. Februar 2014").

Autor: Jürg Kobel
, 7. August 2014

Social Media und Personal- bzw. Jobsuche?

17/6/2014

 
Jürg Kobel, Social Media Berater
Social Media im Personalmanagement. Brauchen Recruiter Facebook? Next Level Recruting. Nutzung von Social Recruting. Recruting 2.0. Alles Schlagworte, aber was sind die Facts? Ich habe versucht, einen Überblick zu gewinnen und einige Studien und Präsentationen gelesen. Mein persönliches Fazit: 

  • Allgemein: Social Media ist angekommen und bleibt, 1 von 10 Stellen werden über Social Media besetzt (siehe Präsentation Seite 34), Tendenz steigend. Ebenso ist die Anzahl der mobilen Nutzer steigend. Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind auf Social Media präsent. Auch hier gilt: Tendenz steigend. Die Präsenz im Internet und auf Social Media muss gepflegt werden. Dies benötigt Zeit und natürlich eine Strategie. 
  • Aus Sicht des Arbeitgebers: Egal ob die Firma eine Website, ein Karriereportal und verschiedene Social Media Kanäle betreibt. Die Auftritte müssen stimmig sein. Ein Monitoring über die Arbeitgeber-Bewertungs-Plattformen ist angesagt. Stellenanzeigen sind zielgerecht zu formulieren und platzieren. Viele Unternehmen haben Nachholbedarf und sehen den Mehrnutzen im Bereich Social Media Personalmarketing noch
    nicht. „Die besten Kandidaten erreichen Sie bei Xing!“ ist aus einer Präsentation von einem Xing-Mitarbeiter zu lesen. Etwas neutraler formuliert klingt es dann so: „Xing ist keine Jobbörse, Xing ist ein soziales Netzwerk mit 7‘000‘000 Kandidaten im deutschprachigen Raum“. Ich meine, Xing ist eine Möglichkeit für Firmen, doch es gibt noch viele andere. 
  • Aus Sicht der Stellensuchenden: Viele Wege führen nach Rom… Auch hier ist zuerst die Analyse wichtig. Wer bin ich und was will ich? Dann geht es ans Aufräumen oder Erstellen der Identität im Web (vorteilhafte Fotos, Texte, Videos, usw.). Suche ich aktiv? Oder glaube ich an Silp, welches sagt: Auf Silp musst du nicht nach Jobs suchen – dein Traumjob wird dich finden? So einfach dürfte es nicht sein. Besser, du liest eine gute Anleitung, damit du dich auf Social Media fit zeigen kannst. Ich empfehle dazu das Buch "Wirksame Selbstpräsentation  in Social Media".

Autor: Jürg Kobel, 17. Juni 2014
<<Zurück

    Kategorien

    Alle
    Blog
    Content Marketing
    Facebook
    Flickr
    Fotografie
    Foursquare
    Google
    GoogleAdWords
    GooglePlus
    Instagram
    Klout
    LinkedIn
    MOOC
    Politik
    Snapchat
    Social Media
    Social Media Strategie
    Twitter
    Vine
    Webinar
    Xing
    YouTube

Jürg Kobel, Social Media Beratung Thun
Jürg Kobel, Social Media Experte &
Online Marketing Manager

​
+41 76 423 33 04, info@sozialemedien.ch
+41 33 226 60 13, juerg.kobel@comvation.com

Newsletter

Impressum