Die Mehrheit der Stadt- und Gemeindeverwaltungen meidet Social Media

3/3/2016

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Stadtverwaltungen auf Facebook, Twitter, Youtube, Instagram, Xing, Flickr, LinkedIn und Foursquare

Von den 100 grössten Städten der Schweiz sind mittlerweile 40 offiziell auf Social Media unterwegs, Tendenz steigend. Eine Umfrage bei den Verwaltungen zeigt auf, aus welchen Gründen viele auf eine Facebook-Seite oder einen Twitter-Account verzichten: Wegen fehlenden personellen Ressourcen.


Aufwand und Ertrag

Städtische Verwaltungen, welche sich momentan von Social Media fernhalten, nennen als Grund am häufigsten die fehlenden personellen Ressourcen. So klingt es aus Aarau, Adliswil, Bülach, Lyss, Muttenz, Reinach, Schaffhausen, Schlieren, Solothurn, Steffisburg, Uster wie auch Worb, Vereinzelt wird auch der Nutzen in Frage gestellt. Hansjörg Boll, Stadtschreiber aus Solothurn meint, dass ihn bisher niemand von den Vorteilen eines Social-Media-Auftritts überzeugen konnte. Vielerorts herrscht auch die Meinung vor, dass wichtige und substanzielle Informationen der Stadt auf der Website zu finden sind und es daher keine zusätzlichen Kommunikationskanäle braucht. Daneben gibt es verschiedene Gemeinden, welche die Entwicklung von Social Media aufmerksam beobachten und einen Auftritt in naher Zukunft planen.

Gemeinden, welche auf Social Media präsent sind, äussern sich generell positiv. So sagt Godi Huber, Leiter Kommunikation der Gemeinde Köniz, dass Facebook eine gute und wichtige Ergänzung zu den übrigen Kommunikationskanälen sei. „Die Zahl der Nutzer nimmt zu und die Wirkung der Beiträge kann als gut eingestuft werden. Was auch wichtig ist: Die Leute haben Freude daran. Es entsteht eine positive Verbindung mit der Gemeinde Köniz und wir können niederschwellig kommunizieren.“ Auch Nikola Janevski, Kommunikationsbeauftragter von Emmen erklärt, dass er viele sehr positive Rückmeldungen zum Facebook-Auftritt der Gemeinde erhalte. „Viele Personen schätzen, dass sie schnell und einfach zu spezifischen Informationen gelangen. So sind sie immer im Bild, was in Emmen gerade wichtig ist.“ Andreas Anderegg, Leiter der Abteilung Kommunikation Frauenfeld, beurteilt die Erfahrungen mit Facebook ebenfalls grundsätzlich positiv, obwohl das Facebook-Profil in diesen Tagen erstmals gehackt wurde.
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Der Aufwand zum Bewirtschaften von Social Media scheint machbar zu sein. Köniz (auf Facebook, Twitter, Google+, YouTube und Flickr vertreten) beziffert den Aufwand auf rund 10 Stellenprozente, Emmen (auf Facebook und YouTube) und Riehen (auf Facebook) auf etwa 5 Stellenprozente. Der Aufwand kann tief gehalten werden, wenn bereits bestehende Inhalte geteilt werden. Ist neuer Content spezifisch für Social Media zu erstellen, erhöht sich der Aufwand. 

Facebook am beliebtesten
 
Facebook ist mit Abstand das beliebteste soziale Netzwerk. 32 Städte (im Vorjahr 27) informieren ihre Bürger via Facebook, neu auch die Behörden von La Chaux-de-Fonds, Kriens, Olten, Opfikon und Versoix. Auf Twitter sind mittlerweile 17 Behörden der 100 bevölkerungsreichsten Städte der Schweiz aktiv (Vorjahr 15). Weiterhin 17 Stadtverwaltungen zeigen Videos auf YouTube, Lausanne überrascht dort mit einem Live-Stream vom Place de la Palud.  Bisweilen bewirtschaften die Gemeinden auch die Netzwerke Google+, Instagram, Flickr, Foursquare, Xing oder LinkedIn.

Zu erwähnen ist, dass etliche Städte mit vereinzelten Dienststellen und Abteilungen vor allem auf Facebook aktiv sind. Bemerkenswert ist auch der Instagram-Auftritt des Zürcher Stadtpolizisten Patrick Jean. Er gewährt (meist lächelnd) Einblicke in seinen Arbeitsalltag.
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Schnappschuss bei einer kleinen Kontrolle. Das Abblendlicht dieses Lieferwagens war defekt. Die Kollegin stellt dem Lenker gerade einen Beanstandungsrapport aus. Unter Vorlage des Dokuments kann der behobene Mangel innert Frist bei der Polizei vorgeführt werden und das Ganze bleibt ohne weitere Folgen. #kannpassieren □ #instapolice #polizei #zürich #kontrolle #verkehrskontrolle #schnappschuss

Ein von Kpl Patrick Jean (@stapojean) gepostetes Foto am 1. Mär 2016 um 2:10 Uhr


Kommentar

Viele Gemeinden setzen ihre Priorität auf das Pflegen der Website. Dies ist zweifelsohne wichtig. Auf gefühlten 90% der Gemeinde-Websites ist prominent das Label der Energiestadt zu sehen, die Links zu Facebook und Twitter sind - wenn überhaupt - meist nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Das Kommunikationsverhalten hat sich in den letzten Jahren rasant verändert. Viele Nutzer verweilen täglich auf Facebook, Twitter, Instagram oder YouTube. Wieso sollten sie dort nicht auch über die Aktivitäten der Gemeinden informiert werden und nicht in den Dialog mit der Verwaltung treten können? Oder aus welchen Gründen sehen sich die Bürger veranlasst, regelmässig die Website ihrer Gemeinde zu besuchen? Bei grösseren Stadtverwaltungen sollte Social Media Pflicht sein. Mit Verbreiten der Informationen oder mit Umfragen auf sozialen Netzwerken können viele Bürger erreicht werden. Die Mitteilungen können sichtbar gemacht werden, auch für Nutzer, welche das Lokalblatt nicht lesen. Mit einer transparenten Kommunikation können Sympathien gewonnen werden, es geht um Imagepflege, um Bürgernähe. Die gleichen Vorteile gelten auch für kleinere Stadtverwaltungen, Pully oder Horw gehen da mit gutem Beispiel voran.   

Der Aufwand für eine professionelle Bewirtschaftung muss realistisch eingeschätzt werden. Vorgängig sollte eine Social-Media-Strategie und die Richtlinien dazu verfasst werden. Qualität vor Quantität lautet grundsätzlich die Devise, sei es in Bezug auf die Social-Media-Kanäle wie auch die Inhalte. Es empfiehlt sich jedoch, nicht nur Medienmitteilungen auf den sozialen Netzwerken zu verbreiten. Es sollte auch versucht werden, die vielfältigen Aufgaben und Dienstleistungen der Gemeinde dem Bürger näherzubringen sowie die Botschaften visuell attraktiv auszudrücken. Erfahrungsgemäss ist das Erstellen von Inhalten für Social Media der grösste Zeitaufwandposten. Städte, welche aktiv in den sozialen Netzwerken unterwegs sind, berichten von positiven Erfahrungen, auch wenn manchmal kein messbarer "Return of Investment" vorliegt. Die Befürchtungen, dass Bürgeranfragen nicht bewältigt werden könnten oder es zu einem Shitstorm kommt, sind nicht eingetreten. 

Ausblickend wird Social Media in der Kommunikationsarbeit einer Stadt immer mehr zu einer Selbstverständlichkeit werden. Die Anzahl der Stadt- und Gemeindeverwaltungen auf Facebook, Twitter, YouTube und Instagram ist in den letzten Jahren gestiegen und wird weiter ansteigen.

Liste der Schweizer Stadt- und Gemeindeverwaltungen auf Social Media 2016
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3. März 2016
Jürg Kobel
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Die Social Media-Nutzung der Schweizer Städte steigt

16/1/2015

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Schweizer Städte auf Twitter, Recherche von Jürg Kobel, Social Media Beratung

Von den 100 bevölkerungsreichsten Städten ist mehr als ein Drittel offiziell in den Sozialen Medien aktiv. Facebook ist der mit Abstand beliebteste Kanal, neu vor YouTube anstelle Twitter. Dies ist das Resultat einer Online-Recherche.

Facebook vor YouTube und Twitter

Facebook ist nicht nur das meistgenutzte soziale Netzwerk bei Privatpersonen (3,41 Mio. aktive Nutzer in der Schweiz), sondern auch bei den Stadtverwaltungen. 27 Behörden (Vorjahr 23) der 100 grössten Schweizer Städte haben eine offizielle Facebook-Seite. Neu eine Präsenz auf Facebook haben die Städte Carouge, Grenchen, Richterswil und Thonex. Die Rangliste mit den meisten Fans führt die Stadt Genf (15'786) vor Baden und Zürich an. Die Facebookseite der Stadt Baden hat so viele Fans, weil sie den Facebookauftritt zusammen mit Tourismus Baden führt.

YouTube hat Twitter als Nummer zwei der sozialen Netzwerke abgelöst. 18 Stadtverwaltungen (Vorjahr 12) präsentieren sich auf dem Videokanal YouTube. Die Anzahl der hochgeladenen Videos sind meist gering. Auch die Abonnentenzahlen sind bescheiden, hier haben die Städte aus der Romandie die meisten Followers: Genf (237) vor Vevey (zusammen mit Tourismus Vevey) und Lausanne.

Auf Twitter haben sich von den untersuchten Städten bisher 15 gewagt, am aktivsten zeigt sich die Stadt St.Gallen mit 4'639 Tweets vor Basel und Winterthur. Am meisten Followers hat Basel vor St.Gallen und Bern.
Auf der nachfolgenden Infografik ist ersichtlich, dass Zürich 3'163 Followers erreichen könnte, aber nur im Notfall twittert und bisher erst 104 Tweets abgesetzt hat. Onex hingegen hat bereits 1'062 Mal getweetet, erreicht damit aber nur 18 Followers…

Schweizer StädtE: Followers und TWEETS |Create infographics

Und wieso sind die Städte auf Twitter aktiv? Diese Frage haben die Städte wie folgt beantwortet:
  • - Basel: Wir informieren über die Kanäle, die von den Leuten zur Informationsbeschaffung genutzt werden. Dazu gehört auch Twitter.
  • Dübendorf: Soziale Netzwerke haben die Kommunikationswelt verändert. Wir nutzen Twitter auch für Kommunikation gegen aussen.
  • Köniz: Direkt. Effizient. Schnell. Darum nutzt Köniz Twitter für Publikation von Medienmitteilungen sowie für Bürgeranfragen.
  • Luzern; Wir beantworten hier Fragen und twittern News aus der Stadt.
  • St. Gallen: Die Stadt will schnell und einfach zugänglich sein. Dialog mit der Bürgerschaft ist zentral, auf allen Kanälen.
  • Zug: Dialog mit Bevölkerung, jüngere Zielgruppen ansprechen, schnelle Reaktion in Krisen, Image der Stadt pflegen, Innovation.
  • ‏Zürich: Wir nutzen Twitter aus Ressourcengründen nur im Notfall aktiv. Wir beantworten aber Anfragen der Community zu Bürozeiten.

GooglePlus, Flickr, Instagram, Foursquare und Xing
Die Anzahl der GooglePlus-Seiten mit 14 mag überraschen, hängt aber damit zusammen, dass diese teilweise automatisch mit der Erstellung eines YouTube-Channels angelegt wurden. Werden die Auftritte auf GooglePlus näher betrachtet, zeigt sich, dass einzig die Städte St.Gallen, Luzern, Horw und Einsiedeln regelmässig Beiträge verfassen. Demzufolge haben diese Städte auch am meisten Followers.

Bei der Online-Recherche wurden bei den Behörden noch weitere soziale Netzwerke entdeckt: St.Gallen, Gossau, Köniz und Pully zeigen Fotos auf Flickr, Zug und St.Gallen quadratische Bilder auf Instagram. St.Gallen führt zudem das standortbezogene Netzwerk Foursquare und die Stadt Kloten publiziert auf Xing ihre Stellenausschreibungen.

Aktive und passive Städte
St.Gallen betreibt sieben Social Media-Kanäle rege. Neuigkeiten auf fünf Netzwerken verbreiten die Städte Köniz und Pully. Zürich, Luzern, Zug, Baden und Horw sind auf vier Plattformen präsent. Wichtiger als die Anzahl der Netzwerke ist aber die (Inter-)Aktivität. Social Media ist nur sinnvoll, wenn Facebook, Twitter und GooglePlus regelmässig und ernsthaft bewirtschaftet werden, der Dialog gesucht wird und Anfragen rasch beantwortet werden.

Städte wie Lugano, Biel, Thun, La Chaux-de-Fonds, Fribourg und Schaffhausen betreiben keinen offiziellen Social Media-Account. Einige Städte haben aber zumindest vereinzelte Dienststellen, welche sich mit ihren Nutzern auf Facebook zu unterhalten versuchen.

Fazit und Ausblick
Die Anzahl der Städte, welche auf Social Media aktiv sind, hat sich gegenüber dem Vorjahr nur gering erhöht. Social Media wird in der Öffentlichkeitsarbeit einer Stadt aber immer mehr zu einer Selbstverständlichkeit werden. Und so wie Nutzerzahlen auf den sozialen Netzwerken stetig steigen, so wird sich in der Zukunft die Anzahl der Stadtverwaltungen auf Social Media erhöhen - wenn auch nur langsam.

Liste der Schweizer Städte auf den Social Media-Kanälen
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Autor: Jürg Kobel, 15. Januar 2015
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Wie erreicht man über die Social Media Plattformen die "Kulturverbraucher"?

28/10/2014

 
4. Kulturforum Berner Oberland

Dies war die Frage, welche es am 4. Kulturforum Berner Oberland am 25. Oktober 2014 zu beantworten gab. Fünf Herren referierten unter dem Titel "Kultur und Social Media Marketing". Fazit: Social Media ist gewinnbringend, wenn es richtig eingesetzt und bewirtschaftet wird und ist als Ergänzung zu anderen Marketingmassnahmen anzusehen.

Matthias Aebischer, Foto Jürg Kobel
Nationalrat Mattthias Aebischer berichtete, dass er auf Facebook und Twitter aktiv ist. Als langjähriger Radio- und TV-Moderator ist er Kommunikationsprofi. Das Schwergewicht richtet er jedoch auf seine Website. Entsprechend wichtig sind ihm dort die Inhalte, auf welche er dann via Social Media verlinkt. Den Aufwand zur Betreuung der Social Media-Kanäle schätzt er auf etwa 1 Stunde pro Woche. Dies scheint im ersten Augenblick wenig, jedoch gibt er auch zu, dass er praktisch nur Einwegkommunikation betreibt, den Dialog mit den Nutzern nicht sucht und Kommentare nur liest, nicht beantwortet. Sein Rat an die Kulturorganisatoren: Aus Sicht des Empfängers denken und gut überlegen, was mit einer Facebookseite erreicht werden will.

Simon Künzler, Foto Jürg Kobel
Simon Künzler ist Inhaber der Firma xeit, einer Online-Marketing- & Social Media-Agentur aus Zürich. Er machte den Anwesenden klar, dass vor dem Aktivwerden auf Facebook oder Twitter der Kulturveranstalter folgende Fragen für sich zu beantworten hat: Wer ist unsere Zielgruppe? Welche Bedürfnisse hat unsere Zielgruppe? Welche Ziele haben wir? Welche Inhalte können wir verbreiten? Sein Fazit: Social Media ist kein Ersatz, sondern Ergänzung. Wichtig ist auch, dass man mit seinen Inhalten weit oben bei den Suchresultaten von Google präsent ist, die sozialen Netzwerke sind auch suchmaschinenrelevant. Und mit Facebook können Werbeanzeigen geschaltet werden, welche die Zielgruppen sehr genau erreichen. Sein Vortrag kann auf slideshare nachgelesen werden.

War es Frank Zappa der gesagt hat "Ü
ber Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“? Dieses Zitat wurde am Forum nicht erwähnt, aber eigentlich sollte klar sein, dass auf einer Musikfestival-Website Töne erklingen müssen. Dies tun sie bei Interlaken Classics auch. Nando von Allmen verwies auf verschiedene Musikvideos, welche auf YouTube verfügbar sind und auf der Website eingebettet sind. Ebenso pflegt Interlaken Classics eine Facebookseite (hier datiert der letzte Eintrag allerdings vom 22. April 2014... dabei wäre es auch bei saisonalen Veranstaltungen wichtig, ganzjährig regelmässig auf den Anlass aufmerksam zu machen).
Er sieht in den Social Media-Kanälen nur Vorteile.

Die Chamäleon-Sessions sind eine Konzertserie im Kunsthaus Interlaken. Dort sollen junge Kulturschaffende eine Auftrittsplattform geniessen. Samuel Moser zeigte in seinem Referat dann deutlich auf, dass Facebook nur Teil des Marketingmix ist. Mundpropaganda, Flyers, Banner, Pub-Crawls und mehr: Wer am Anlass Besucher und Zuschauerinnen haben will, muss Werbung machen. Wenn die Werbung auf mehreren Schultern verteilt sind und die Organisation über ein gutes Netzwerk und gute Partner verfügt, umso besser.

www.jodlerfründe.ch
Michi Gehret präsentierte in unbekümmerter Art einige Facebookseiten, die er erstellt hat, aber über wenige Fans (Anzahl "Gefällt-mir-Angaben") verfügen. Ja, lieber Qualität als Quantität war einmal aus dem Publikum zu hören. Dem stimme auch ich zu. Und Matthias Aebischer ist einfach bekannter als die Jodlerfründe Arnensee. Die Bemühungen von Michi Gehret sind lobenswert, aber eben, es braucht Leute "die am Charre mitzieh", die selber Inhalte erstellen, kommentieren und teilen. Auf die Social Media Plattformen muss auch in der Printwerbung verwiesen werden. Und eine Community aufzubauen braucht Zeit und Geduld.

Bei der anschliessenden Fragerunde kam zum Ausdruck: Wer Erfahrungen mit Social Media hat, beurteilt diese meist positiv und kann differenzieren. Und es gibt immer noch solche, denen Facebook ein "Graus" ist. Nach zwei Stunden Sprechen über Kultur und Social Media Marketing dürfte aber dem einten oder anderen die Berührungsängste von Social Media abhandengekommen sein - hoffe ich zumindest.

Autor: Jürg Kobel, 28. Oktober 2014

Behörden auf Social Media

7/8/2014

 
Illustration: Sandro Fiscalini

Nach einem Artikel im Thuner Tagblatt vom 4. August 2014 unter dem Titel "Thun - die Stadt ohne Social Media" wurde auf Social Media viel diskutiert. Ist es richtig, dass einzelne städtische Abteilungen Facebookseiten unterhalten, aber die Behörde als Ganzes offiziell abseits steht? Ist die Stadt im digitalen Mittelalter stehengeblieben? Hat die Stadt, die keinen "Kopf" für Social Media hat, ein Personalproblem? Ich habe die Reaktionen zum Bericht unter Storify zusammengefasst:
https://storify.com/sozialemedien/stadt-thun-eine-stadt-ohne-social-media

Folgende Fragen müssten meiner Meinung von einer Behörde geklärt werden, damit klar ist, ob und wie sie sich auf den verschiedenen Social Media-Kanälen präsentiert: 

  • Wie und wo sind Städte und Gemeinden auf Social Media aktiv?
  • Welche Ziele wollen erreicht werden (Steigerung der Bekanntheit der Dienstleistungen, Imagegewinn, Kommunikation und Dialog mit der Bevölkerung, usw.)?
  • Wer ist das Zielpublikum?
  • Welches sind die Vor- und Nachteile, die Chancen und Gefahren von Social Media?
  • Welche Kanäle (Facebook, Twitter, Google+, Youtube, Pinterest, Instagram, usw.) sollen dazu bespielt werden?
  • Wer kümmert sich wie und wann um die Bewirtschaftung dieser Kanäle (Erstellung eines Contentplans, von Richtlinien und eines Krisenkommunikationsplans)?
  • Wie erfolgen das Monitoring und die Erfolgsmessung?
  • Welche personellen und finanziellen Ressourcen müssten dazu bereit gestellt werden?
  • Wohin geht der Trend (mobile Nutzung, steigende Nutzerzahlen)?

Ich empfehle - wenn immer möglich -  Social Media in die Öffentlichkeitsarbeit einer Stadt zu integrieren (siehe auch meine Studie "Schweizer Städte und Social Media vom 4. Februar 2014").

Autor: Jürg Kobel
, 7. August 2014

Grossratswahlen Kanton Bern 2014 - gewählt dank Social Media?

20/3/2014

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Grafik Twitter - Social Media Beratung Thun
Umfrage bei 195 Kandidierenden im Wahlkreis Thun
62 Frauen und 133 Männer sind im Wahlkreis Thun wählbar. Nur 17 können am 30. März 2014 den Einzug oder Verbleib im Grossen Rat feiern. 73 Personen haben eine Umfrage beantwortet, wieso sie in welchen sozialen Netzwerken aktiv sind oder wieso sie es vorziehen, sich Facebook und Twitter (vorerst) zu verweigern.

Das Resultat
Die Personen, welche sich in den Grossen Rat wählen möchten, sind in den sozialen Netzwerken sehr unterschiedlich präsent. Eine Umfrage unter den Kandidatinnen und Kandidaten im Wahlkreis Thun hat ergeben, dass einige Facebook, Twitter und Xing als Selbstverständlichkeit und Notwendigkeit betrachten, andere sehen keinen Bedarf. Oder es fehlt ihnen das Interesse und die Zeit. Eine Mehrheit ist jedoch auf Social Media präsent.

Social Media nimmt für die Wahlen an Bedeutung zu
Wer unbedingtes Verlangen für die kantonale Politik spürt, muss dies zeigen und kommt früher oder später nicht an den sozialen Medien vorbei. Die Wählerinnen und Wähler werden sich in Zukunft vermehrt dadurch beeinflussen lassen.


Autor: Jürg Kobel, 20. März 2014
Umfrageergebnisse Wahlen Grosser Rat 2014, Wahlkreis Thun, 20. März 2014 - Social Media Beratung Thun
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